Obertagedeponie Brüchau 

Schließungsprojekt

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Die Obertagedeponie Brüchau befindet sich rund einen halben Kilometer südlich von Brüchau. Brüchau ist ein Ortsteil der Ortschaft Kakerbeck und der Stadt Kalbe (Milde) im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.

Hintergrund

Es handelt sich um eine Anlage, auf der seit Beginn der 1970er Jahre Überreste der Erdgasproduktion aus dem Altmark-Feld in Sachsen-Anhalt eingelagert wurden. Darüber hinaus wiesen die Behörden den damaligen volkseigenen DDR-Betrieb von 1977 bis 1990 an, auch bergbaufremde Abfälle aufzunehmen. Seit 2012 wird die Deponie nicht mehr genutzt und soll daher nachhaltig und sicher geschlossen werden. Dabei sind verschiedene Alternativen möglich. Um die sicherste und nachhaltigste Variante zu ermitteln, hat Neptune Energy den Deponiekörper in den letzten Jahren genau untersucht und gutachterlich bewerten lassen.
Neptune Energy erhielt im August 2020 eine bergrechtliche Anordnung des Landesamtes für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalt (LAGB) bezüglich des weiteren Vorgehens bei der Sanierung der bergbaulichen Abfallentsorgungsanlage Brüchau. Darin wird Neptune Energy als Bergunternehmer aufgefordert, bis zum 31. März 2021 einen Abschlussbetriebsplan zur vollständigen Auskofferung vorzulegen. Die sofortige Vollziehung des Bescheides wurde angeordnet.
Neptune Energy bedauert, dass diese Anordnung des LAGB zu einem Zeitpunkt erging, an dem die – nicht zuletzt mit Blick auf die mit Land Sachsen-Anhalt abgeschlossenen Verträge zur Refinanzierung von Rückbaumaßnahmen bergbaulicher Anlagen in Sachsen-Anhalt – erforderliche Abstimmung zwischen den auf Landesseite beteiligten Behörden noch nicht abgeschlossen war.
Dass eine Landesbehörde bergrechtliche Maßnahmen anordnet, eine andere Landesbehörde – in diesem Fall die Landesanstalt für Altlastenfreistellung (LAF) – die vertraglich geschuldete Refinanzierung jedoch ablehnt, ist aus Unternehmenssicht ein nicht zu akzeptierender Zustand. Neptune Energy hat sich in der Vergangenheit stets an die mit dem Land Sachsen-Anhalt geschlossenen Verträge gehalten und wird dies auch in der Zukunft tun.
Deshalb wird das Unternehmen alle juristischen Möglichkeiten nutzen müssen, um ein rechtlich zulässiges und vertragsgemäßes Verhalten der beteiligten Behörden gegenüber Neptune Energy sicherzustellen.

Aktuelles

Ungeachtet der noch laufenden juristischen Verfahren, musste Neptune Energy einer behördlichen Anordnung zur Einreichung eines bergrechtlichen Abschlussbetriebsplans bis zum 31.7.2022 nachkommen. Die zuständige Bergbehörde hat diesen Abschlussbetriebsplan am 31.1.2023 zugelassen. Neptune Energy hat gegen diese Zulassung Klage eingereicht.
Da mit der Zulassung des Abschlussbetriebsplans seitens des LAGB der Sofortvollzug angeordnet worden ist, hat Neptune Energy im Mai 2023 mit vorbereitenden Maßnahmen begonnen. Dabei handelte es sich vornehmlich um Probenahmen, um eine Grundlage zur Bewertung möglicher späterer Entsorgungsoptionen zu erhalten. Im Vorfeld dieser Beprobungskampagne wurde eine Fläche von etwa 500 m2 mit geophysikalischen Methoden untersucht. Der daraus resultierende Ergebnisbericht wurde fristgerecht zu Ende September 2023 fertiggestellt. Am 29. Januar 2024 legte Neptune dem LAGB einen Statusbericht hinsichtlich der möglichen Entsorgungsoptionen vor.

Verantwortung

Neptune Energy unterstützt weiterhin ausdrücklich die endgültige, nachhaltige und sichere Schließung der Obertagedeponie Brüchau. Im Zusammenhang mit der 1994 erfolgten Privatisierung der damaligen Erdöl Erdgas GmbH wurden Regelungen zum Rückbau bestehender Betriebsanlagen und -einrichtungen getroffen. An diese vertraglichen Vereinbarungen ist Neptune Energy Deutschland als Rechtsnachfolgerin gebunden.
Demnach kann eine Entscheidung über das anzuwendende Konzept und die umzusetzenden Maßnahmen zur Schließung der Obertagedeponie Brüchau nur in Übereinkunft mit dem Land Sachsen-Anhalt getroffen werden.
Neptune Energy hat langjährige Erfahrung mit dem Rückbau nicht mehr genutzter Betriebseinrichtungen in den ostdeutschen Bundesländern. Seit der Privatisierung der staatlichen DDR-Fördergesellschaft hat das Unternehmen dort Bohrplätze und Schlammgruben in einem Umfang von über 300 Millionen Euro zurückgebaut. Dank dieser Aktivitäten konnte seit 1994 für mehr als 400 Objekte die Bergaufsicht förmlich beendet werden.

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