Lokale Erdgasproduktion aus Georgsdorf: Bohrplatzbau für Neubohrung Adorf Z19 startet
Georgsdorf. „Energieeffiziente Erdgasförderung in der Grafschaft Bentheim bleibt weiterhin unser Ziel. Wir fördern hier Erdgas mit einem sehr guten CO2-Fußabdruck im Vergleich zu alternativen internationalen Importen“, berichtet Michael Funke, verantwortlich für die Produktion in dieser Region bei Neptune Energy. Fachleute des Rohstoffunternehmen, mit lokaler Produktionszentrale in Meppen-Rühle, planen ab Februar 2025 eine Erdgasbohrung namens Adorf Z19 in der Gemeinde Georgsdorf niederzubringen. Kürzlich startete zu diesem Zweck das Unternehmen Strabag mit dem Bau eines Bohrplatzes auf einer ehemaligen landwirtschaftlichen Fläche südlich des Heideweges.
Eine Erfolgsgeschichte
Die Adorf Z19 wird die fünfte Bohrung in die Lagerstätte Adorf Karbon sein. In den Gemeinden Hoogstede und Georgsdorf produzieren vier Bohrungen bereits erfolgreich Erdgas und können rund 200.000 Haushalte pro Jahr mit Energie versorgen. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennen die lokalen Gegebenheiten sehr gut und arbeiten nach dem neuesten Stand der Technik. Wir sind also bestens auf dieses Projekt vorbereitet“, sagt Funke. Die Adorf Z19 soll im Untergrund innerhalb einer Kurve verlaufen – rund 3.550 Meter tief und 4.200 Meter lang. Im Jahr 2025 wird ein Team auf dem Bohrplatz eine mehr als 50 Meter hohe Bohranlage der Firma KCA Deutag aus Bad Bentheim errichten.
Mehrere Monate Bauarbeiten
Im Erfolgsfall und nach Genehmigung der Fachbehörden wird Neptune Energy die Bohrung etwa im Herbst nächsten Jahres in Betrieb nehmen. 2025 soll dazu ebenfalls eine Anlage zur Aufbereitung des Erdgases auf dem zukünftigen Betriebsplatz gebaut werden.
Zeitweise kann es während der Arbeiten tagsüber zu Baulärm und zusätzlichem Lastkraftwagen- und Autoverkehr in der direkten Umgebung kommen. „Dafür bitten wir um Verständnis. Wir achten auf die Einhaltung aller Immissionsrichtwerte. Eine gute Nachbarschaft mit den Menschen vor Ort ist uns wichtig“, berichtet Funke.
Hintergrund: Sicherheit und Umweltschutz bei der Adorf Feldesentwicklung
Fachleute dichten Bohrlöcher grundsätzlich durch ein System aus Stahlrohren und Zement mehrfach gegenüber dem Grundwasser ab und installieren Absperrvorrichtungen und Drucküberwachungen. Die Bohrplätze sind versiegelt und mit einem Entwässerungssystem ausgestattet, wodurch Flüssigkeiten, wie zum Beispiel Niederschlagswasser, kontrolliert abgeführt werden können. Alle Arbeiten stehen unter Aufsicht des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG). Diese und andere Behörden achten darauf, dass die in Deutschland geltenden Sicherheits- und Umweltschutzstandards eingehalten werden. Externe Sachverständige prüfen bei den Adorf-Bohrungen alle Belange des Naturschutzes – in landschaftspflegerischen Begleitplänen einschließlich artenschutzrechtlicher Prüfungen sowie Umweltverträglichkeitsvorprüfungen. Die Fachbeiträge beschreiben unter anderem, wie Neptune Energy Beeinträchtigungen der Natur und Landschaft vermeidet. Teilweise ist dies nicht möglich, zum Beispiel durch die Versiegelung von Flächen. Aus diesem Grund leistet das Unternehmen Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen für den Naturschutz.