
Lithiumförderung in der Altmark könnte Bruttowertschöpfung in Höhe von 6,4 Milliarden Euro erzeugen
Neptune Energy ließ den potentiellen ökonomischen Fußabdruck durch Experten von IW Consult ermitteln
Hannover/Salzwedel. Der Rohstoffförderer Neptune Energy befindet sich bereits seit 2024 in der Pilotphase zur Lithiumgewinnung im nördlichen Sachsen-Anhalt. In dessen Auftrag haben die Experten der Unternehmensberatung IW Consult die möglichen ökonomischen Effekte über den gesamten Projektzeitraum untersucht. Demnach läge für die Jahre 2025 bis 2042 die potentielle deutschlandweite Bruttowertschöpfung im Falle eines voll entwickelten Projektes mit bis zu 25.000 Tonnen jährlicher Lithiumförderung (LCE) insgesamt bei 6,4 Milliarden Euro. Laut den Berechnungen der Fachleute von IW Consult würden bis zu 1.500 Arbeitsplätze mit dem Projekt zusammenhängen.
Dr. Andreas Scheck, CEO von Neptune Energy, erklärt: „Auch wenn wir uns derzeit noch in der Entwicklungsphase des Projektes befinden, wird mit den ökonomischen Berechnungen deutlich, welches Potential die Lithiumförderung in den nächsten Jahrzehnten mit sich bringt. Für die Altmark, aber auch darüber hinaus, wird es deutlich spürbare, positive wirtschaftliche Effekte geben.“
Lithiumprojekt könnte Altmark-Wirtschaft um zwei Prozent jährlich ankurbeln
Im dadurch untersuchten Zeitraum von 2025 bis 2042 entstünde durch das Lithiumprojekt in der Altmark deutschlandweit eine potentielle Bruttowertschöpfung von 6,4 Milliarden Euro. Rund zwei Drittel (67,4 Prozent) der Wertschöpfung entstünden in der Region Altmark, wodurch die regionale Bruttowertschöpfung im betrachteten Zeitraum jährlich um durchschnittlich zwei Prozent stiege.
Ökonomische Bedeutung steigt mit Fortschritt des Projekts
Die Entwicklungsphase bis 2028 zeichnet sich durch einen Bruttowertschöpfungseffekt von insgesamt 45,3 Millionen Euro aus, mit einem hohen Anteil an indirekten Effekten durch Vorleistungen in Bergbau, Forschung und Informationsdiensten. In der Investitionsphase (2028–2032) würde der gesamte Bruttowertschöpfungseffekt auf 852,6 Millionen Euro ansteigen, wobei der Großteil auf indirekte Effekte entfiele, da umfangreiche Investitionen in Infrastruktur und Technik getätigt würden. In dieser Phase hängen potentiell über 1.500 Arbeitsplätze jährlich mit dem Projekt zusammen, davon etwa 13,2 Prozent in der Region Altmark. Ab 2033 beginnt die Förderphase, die jährlich eine Bruttowertschöpfung in Höhe von 548,8 Millionen Euro anstoßen könnte, von denen 75 Prozent regional in der Altmark anfielen.
Relevanter Beitrag zur Versorgungssicherheit bei zunehmender Lithium-Nachfrage
IW Consult hat sich in der Studie darüber hinaus auch mit Aspekten der strategischen Rohstoffversorgung beschäftigt. Benita Zink, Analystin bei IW Consult, erklärt dazu: „Lithium ist ein zentraler Rohstoff für zahlreiche Industrien, besonders für die Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien, die in Elektrofahrzeugen und stationären Energiespeichern eingesetzt werden. Neben der Batterieproduktion wird Lithium auch in der chemischen Industrie, für Spezialkunststoffe sowie in Glaskeramik verwendet. Deutschland ist aktuell bei Lithium und daraus gefertigten Produkten wie Lithium-Ionen-Batterien in hohem Maße auf Importe angewiesen. Der geplante Lithiumabbau in der Altmark durch Neptune Energy kann einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten und hilft, den europäischen Bedarf an kritischen Rohstoffen durch eigene Produktion zu decken und somit Risiken durch geopolitische Abhängigkeiten zu reduzieren.“ Prognosen der Internationalen Energieagentur (IEA) zeigen, dass der weltweite Bedarf bis 2035 je nach Szenario zwischen 240 und 490 Prozent steigen kann.
Über das Lithium-Projekt von Neptune Energy
Die Altmark ist eine traditionsreiche Energie- und Rohstoffregion. Bereits seit 1969 wird hier von Neptune Energy und diversen Vorgängergesellschaften Erdgas gefördert. Das Unternehmen setzt seit 2024 mit der direkten Lithiumextraktion (DLE) aus Tiefenwasser auf ein umweltschonendes Verfahren – ohne Tagebau, ohne Verdunstungsbecken, mit minimalem Flächenbedarf.
Im August 2025 konnte der zweite Pilotversuch zur direkten Lithiumextraktion mit dem Partner Lilac erfolgreich abgeschlossen werden. Aus dem Tiefenwasser der Altmark wurde mithilfe des Ionenaustauschverfahrens batteriefähiges Lithium (battery grade) hergestellt. In der Zeit von Mitte September bis Mitte Oktober lief ein dritter Pilotversuch, um ein Adsorptionsverfahren technisch bewerten zu können. Auf die Pilotphase soll eine Demonstrationsphase folgen, in der der Einsatz einer voll integrierten Extraktionsanlage als nächster Schritt hin zur kommerziellen Produktion erprobt wird. Diese folgenden Schritte werden noch Gegenstand weiterer bergrechtlicher Genehmigungsverfahren sein.
Das Unternehmen hat im August 2025 die Ressourcenbasis für das Vorhaben von der international renommierten und unabhängigen Bewertungsfirma Sproule ERCE ermitteln lassen (Standard CIM / NI43-101). Als Ergebnis haben die Experten festgestellt, dass von einem nachgewiesenen Vorkommen in Höhe von 43 Millionen Tonnen Lithiumkarbonatäquivalent (LCE) auszugehen ist. Damit befindet sich im nördlichen Sachsen-Anhalt eine der größten projektbezogenen Lithium-Ressourcen der Welt.
Über die Studie
Die Studie von IW Consult analysiert den potenziellen ökonomischen Fußabdruck des geplanten Lithiumabbaus von Neptune Energy in der Region Altmark. Ziel ist es, die wirtschaftlichen Effekte des Lithiumprojekts messbar zu machen und regional sowie gesamtwirtschaftlich zu quantifizieren. Dabei werden neben den direkten Effekten, die unmittelbar bei Neptune Energy entstehen, auch die indirekten Effekte entlang der vorgelagerten Wertschöpfungskette sowie die induzierten Konsumeffekte berücksichtigt. Zudem wird aufgezeigt, welche Rolle das dort geförderte Lithium für nachgelagerte Wirtschaftsbereiche spielt, wie sich die Nachfrage des Rohstoffs entwickelt und welchen Beitrag Neptune Energy zur Deckung der Nachfrage nach Lithium leisten kann.
Das Lithium-Projekt von Neptune Energy wird für die Untersuchung in drei aufeinanderfolgende Abschnitte unterteilt: In eine Entwicklungs-, eine Investitions- und eine Förderphase. Für die Quantifizierung des Gesamteffekts werden neben der Entwicklungs- und Investitionsphase auch die Auswirkungen der Förderphase berücksichtigt, wobei zunächst eine Dauer von zehn Jahren für die Förderung angenommen wird. In der Realität kann dieser Zeitraum jedoch noch deutlich länger ausfallen. Die Bruttowertschöpfung entspricht dem Produktionswert (vergleichbar dem Umsatz) einer Branche minus der bezogenen Vorleistungen und spiegelt somit den Wertbeitrag einer Branche oder eines Unternehmens wider.
Die Institut der deutschen Wirtschaft Köln Consult GmbH (IW Consult) ist als Beratungsunternehmen im Institut der deutschen Wirtschaft Teil eines leistungsfähigen Verbundes. An der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis entwickelt IW Consult maßgeschneiderte Gesamtlösungen für relevante wirtschafts- und gesellschaftspolitische Fragestellungen. IW Consult arbeitet mit rund vierzig Mitarbeitenden an den Standorten Köln und Berlin.
Ökonomischer Impact des Lithiumabbaus in der Altmark
Über Neptune Energy
Neptune Energy ist eines der führenden Rohstoffunternehmen in Deutschland. Mit über 135 Jahren Erfahrung sichern wir die Versorgung für Industrie und Gesellschaft. Unser Ziel: Wir fördern heute, was morgen zählt. Rund 480 Mitarbeitende in vielen Regionen Deutschlands und in unserer Zentrale in Hannover engagieren sich auf drei zentralen Handlungsfeldern
Base – Gas & Öl: sichere und verlässliche Förderung heimischer Energierohstoffe
Balance – Rückbau: Verantwortung für die Vergangenheit und Natur wiederherstellen
Boost – New Energy: Zukunft aktiv gestalten zum Beispiel mit Lithium aus Deutschland
So verbinden wir Erfahrung mit Fortschritt. Der Umsatzerlös von Neptune Energy lag im Geschäftsjahr 2024 bei 440 Mio. Euro. Die gesamte Jahresproduktion von Gas und Öl lag bei 5,5 Millionen Barrel Öläquivalent (boe).
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