
Sanierung Anlage Brüchau
Sichere und dauerhafte Sanierung einer DDR-Altlast
Das Landesamt für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalt (LAGB) hat die von Neptune Energy im Oktober 2024 beantragte Änderung des Abschlussbetriebsplanes zur Einkapselung der bergbaulichen Abfallentsorgungsanlage Brüchau genehmigt.
Im Rahmen der Einkapselung wird sowohl eine dauerhaft sichere Basisabdeckung als auch eine Oberflächenabdichtung errichtet werden. Das Deponat wird nach Stand der Technik vor Ort eingekapselt, zusätzlich wird es vollständig konditioniert sowie entnehmbare Fremdeinlagerungen während der Umlagerung separiert und fachgerecht entsorgt.

Die geplanten Bauphasen
In mehreren Bauphasen wird das Deponat vor Ort umgelagert und verfestigt, während gleichzeitig die Basisabdichtung errichtet wird (siehe Luftbild).
Zum Abschluss der Sicherung entspricht das technische Abdichtungssystem den höchsten Standards einer Deponie für gefährliche Abfälle (sogenannte Sonderabfalldeponie) nach der im Abfallrecht heranzuziehenden Deponieverordnung. Durch diese Sicherungsalternative werden alle standortspezifischen Anforderungen an eine dauerhafte Bewahrung der Schutzgüter (menschliche Gesundheit, Boden, Wasser und Luft) erfüllt und die Voraussetzungen für eine Entlassung aus der Bergaufsicht geschaffen.
„Die Sanierung nach höchsten Standards kann beginnen. Die Einkapselung vor Ort ist eine technisch hochwertige Lösung, die eine zentrale DDR-Altlast in der Altmark dauerhaft sichern wird.“
Altlast aus Zeiten der DDR – historische Einordnung
Es handelt sich um eine Anlage, auf der seit Beginn der 1970er Jahre entsprechend den erteilten behördlichen Genehmigungen unter anderem Rückstände aus der Erdgasproduktion eingelagert wurden. Betreiber der Anlage war ein ehemaliger DDR-Staatsbetrieb. Die Erdgasproduktion in der Altmark begann 1969 und fand in den 1970er und 1980er Jahren ihren Höhepunkt. Von den bis Ende 2023 insgesamt geförderten 224 Milliarden Kubikmetern Erdgas wurden rund 87 Prozent bis 1994 produziert.
Neben den Rückständen aus der Erdgasproduktion wiesen die Behörden den damaligen volkseigenen DDR-Betrieb von 1977 bis 1990 an, auch bergbaufremde Abfälle aus anderen Industriezweigen aufzunehmen. Im Jahr 1994 erfolgte die Privatisierung der damaligen Erdöl-Erdgas Gommern GmbH. Eine Vorgängergesellschaft von Neptune Energy erwarb den Betrieb von der Treuhandanstalt. Der Weiterbetrieb der Anlage bis zur Betriebseinstellung 2012 erfolgte rechtskonform auf Basis von behördlichen Genehmigungen, die seitens der zuständigen Bergbehörde unter Beteiligung von Fachbehörden und Kommunen erteilt wurden.
Von den insgesamt ca. 100.000 m³ eingelagerten Materialien, wurden ca. 27.500 m³ nach 1994 auf die Anlage in den Verfüllabschnitt Süd-Ost verbracht, wobei rund 18.000 m³ davon aus Sanierungen von Altstandorten aus übernommenen bergrechtlichen Rückbauverpflichtungen entstammen. Anhand der vorliegenden Ergebnisse der Deponatuntersuchungen sind die nach der Privatisierung 1994 eingebrachten Materialien gering belastet und unterscheiden sich signifikant von den teilweise hoch belasteten Ablagerungen aus der Zeit davor. Diese sind im Verfüllabschnitt Nord-West und im wasserüberdeckten Zentralteil nachweisbar.

Neptune Energy übernimmt Verantwortung für den Rückbau
Neptune Energy unterstützt weiterhin ausdrücklich die endgültige, nachhaltige und sichere Schließung der bergbaulichen Abfallentsorgungsanlage Brüchau. Im Zusammenhang mit der 1994 erfolgten Privatisierung der damaligen Erdöl Erdgas Gommern GmbH wurden Regelungen zum Rückbau bestehender Betriebsanlagen und -einrichtungen getroffen. An diese vertraglichen Vereinbarungen ist Neptune Energy als Rechtsnachfolgerin gebunden.
Neptune Energy hat langjährige Erfahrung mit dem Rückbau nicht mehr genutzter Betriebseinrichtungen vor allem in Niedersachsen, aber auch in den Bundesländern Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Seit der Privatisierung der staatlichen DDR-Fördergesellschaft haben das Unternehmen und seine Vorgängergesellschaften dort Bohrplätze, Rohrleitungen und Schlammgruben in einem Umfang von über 400 Millionen Euro zurückgebaut.
Dank dieser Aktivitäten konnte seit 1994 für mehr als 450 Objekte die Bergaufsicht förmlich beendet werden.

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