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Neptune Energy Lithium Pilotanalage
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Lithiumgewinnung in der Altmark

Lithium ist ein essenzieller Rohstoff für die Herstellung von Lithium-Ionen-Akkus, beispielsweise in der Elektromobilität, und damit ein zentraler Baustein der Energiewende. In der Altmark in Sachsen-Anhalt wird die heimische Lithiumproduktion für die Versorgung mit kritischen Rohstoffen möglich gemacht.

Im April 2024 hat Neptune Energy vom zuständigen Landesamt für Geologie und Bergbau Sachsen-Anhalt die bergrechtliche Bewilligung zur Gewinnung von Lithium in der Altmark erhalten. Die Genehmigung bezieht sich auf ein Gebiet, das zu großen Teilen deckungsgleich mit dem bereits erschlossenen Erdgasfeld Altmark ist. Im August 2025 haben wir die Ressourcenbasis für das Projekt von der international renommierten und unabhängigen Bewertungsfirma Sproule ERCE ermitteln lassen (Standard CIM / NI43-101). Als Ergebnis wurde festgestellt, dass in der Altmark von einem nachgewiesenen Vorkommen in Höhe von 43 Millionen Tonnen Lithiumkarbonat-Äquivalent (LCE) auszugehen ist. Damit befindet sich im nördlichen Sachsen-Anhalt eine der größten projektbezogenen Lithium-Ressourcen der Welt.

Die jahrzehntelange Erfahrung aus der Erdgasförderung bildet nun die Grundlage für die Energieversorgung von morgen: Bis Mitte 2026 werden im Rahmen einer Pilotphase verschiedene Technologien zur Lithiumextraktion aus Thermalwasser getestet. Ziel ist es, belastbare Erkenntnisse für die weitere Projektentwicklung und eine potenzielle kommerzielle Produktion zu gewinnen. Daran soll eine Demonstrationsphase anschließen, in der der Einsatz einer Extraktionsanlage als nächster Schritt hin zur kommerziellen Produktion erprobt wird. 

Versorgungssicherheit mit kritischen Rohstoffen

Die Altmark vereint geologisches Potenzial, gewachsene Infrastruktur und technisches Know-how – ideale Voraussetzungen, um Deutschland unabhängiger von Rohstoffimporten zu machen. Nach aktuellen Berechnungen liegt das Potenzial der Ressource in der Altmark bei rund 43 Millionen Tonnen Lithiumkarbonat. Erste Nachweise des Lithium-Vorkommens gehen auf geologische Untersuchungen im Rahmen der Erdgasförderung in den 1970er-Jahren zurück. Eine erste Lithium-Extraktionsanlage stand 1989 kurz vor der Inbetriebnahme.

Bei einer kommerziellen Skalierung könnten jährlich bis zu 25.000 Tonnen Lithiumkarbonat produziert werden – genug, um etwa 500.000 Elektroautos pro Jahr mit Batteriematerial zu versorgen und Deutschland unabhängiger von Rohstoffimporten zu machen. Unser Vorhaben zahlt direkt auf die Ziele der Rohstoffstrategie der Bundesregierung ein, die eine Stärkung der heimischen Rohstoffsicherung und -gewinnung fordert.

Projektphasen

Die Pilotprojekte

Im Rahmen mehrmonatiger Pilotphasen werden bis Mitte 2026 verschiedene, aktuell verfügbare Technologien getestet, um wichtige Erkenntnisse für die weitere Projektentwicklung und mögliche kommerzielle Produktion zu gewinnen.

Den Anfang machte im November 2024 eine Pilotanlage der französischen Firma Geolith. Neptune Energy lieferte Thermalwasser aus bereits bestehenden Erdgasbohrungen und mittels eines Ionenaustauschverfahrens wurde das im Wasser gelöste Lithium in kleinen Mengen herausextrahiert. Das Zwischenprodukt Lithiumchlorid wurde anschließend sowohl im eigenen Labor in Steinitz als auch von Experten der Firma Kellogg Brown & Root GmbH (KBR) in Bad Homburg zu Lithiumkarbonat mit einer Reinheit von 99,9% umgewandelt und weiter veredelt.

Von Juni bis August 2025 lief der zweite Pilotversuch mit dem kalifornischen Anbieter Lilac Solution. Deren mobile Containeranlage verarbeitete das Thermalwasser direkt vor Ort in der Altmark. Das dabei entstehende Lithiumchlorid wurde von Lilac Solutions in einem Feldlabor in Steinitz aufkonzentriert, behandelt und in einer Anlage zu Lithiumkarbonat in Batteriequalität umgewandelt.

Seit Mitte September testen wir im dritten Pilotprojekt ein Adsorptionsverfahren. Die Sole wird dabei durch einen speziellen Aluminiumhydroxid-Sorbenten geleitet, der das vorhandene Lithiumsalz (LiCl) selektiv anzieht. Wenn der Sorbent beladen ist, wird das gebundene Lithiumsalz durch Spülen mit demineralisiertem Wasser wieder vom Adsorber gelöst.

Auf die Pilotphase soll eine Demonstrationsphase folgen, in der der Einsatz einer Extraktionsanlage als nächster Schritt hin zur kommerziellen Produktion erprobt wird.

Das Extraktionsverfahren

In der Altmark setzen wir auf das äußerst umweltschonende Verfahren der Direkt Lithium Extraction (DLE) aus Thermalwasser. Dabei wird Thermalwasser aus der Tiefe an die Oberfläche geleitet, in Aufbereitungsanlagen behandelt und anschließend das Lithium über ein DLE-Verfahren isoliert. Übrig gebliebenes Wasser wird zurück in die Lagerstätte gepumpt. Durch die nachhaltige Umnutzung der bestehenden Erdgasinfrastruktur in der Altmark können Auswirkungen auf die Umwelt auf ein Minimum reduziert werden. Ein offener Tagebau und große Verdunstungsteiche – wie sie aus Australien, Chile oder China bekannt sind – vermeiden wir vollständig.

Das DLE-Verfahren nutzt Filtermaterialien, die bei der Extraktion zum Einsatz kommen. Es existieren hierbei unterschiedliche Ansätze der Lithiumionenfiltration. Neptune testet Ionen-Austauscher, Membran-Technologien sowie Adsorptionsmedien.

Weitere Infos zum DLE-Verfahren

Bei der DLE mittels Adsorption wird die Sole zunächst aus der tiefen Lagerstätte entnommen und vorbehandelt. Anschließend wird diese durch einen speziellen Aluminiumhydroxid-Sorbenten geleitet, der das vorhandene Lithiumsalz (LiCl) selektiv anzieht. Wenn der Sorbent beladen ist, wird das gebundene Lithiumsalz durch Spülen mit demineralisiertem Wasser wieder vom Adsorber gelöst. Dadurch entsteht eine konzentrierte Lithiumlösung.

Bei der DLE mittels Ionenaustauscher wird die Sole zunächst der tiefen Lagerstätte entnommen und vorbehandelt. Anders als der Adsorber bindet der Ionenaustauscher nur das Lithiumion. Ein spezielles Ionenaustauscherharz bindet die Lithiumionen (Li+) aus der Sole, während andere Ionen zurück in der Sole bleiben. Der gesättigte Ionenaustauscher wird durch eine leicht konzentrierte HCl-Lösung regeneriert. Dabei tauschen sich Li+ Ionen mit H+ Ionen aus. Das Lithium verbindet sich mit dem Cl zu Lithiumchlorid.

Unser Lizenzgebiet in der Altmark

Seit April 2024 hält Neptune Energy die bergrechtliche Bewilligung „Jeetze – L“ zur Gewinnung von Lithium in der Altmark. Die genehmigte Fläche deckt sich größtenteils mit dem bereits erschlossenen Erdgasfeld Altmark. Innerhalb dieses Gebiets dürfen wir Lithium produzieren, sofern alle weiteren Schritte durch das zuständige Landesamt für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalt (LAGB) genehmigt werden. Neben der bergrechtlichen Bewilligung hält Neptune Energy drei Explorationslizenzen. „Milde A-L“ und „Milde C-L“ wurden dem Unternehmen bereits 2024 zugesprochen, 2025 kam dann noch die Lizenz „Milde B-L“ im südöstlichen Teil der Altmark hinzu.

Neptune_Energy_Stakeholder_Engagement

Stakeholder Engagement

Transparenz und Dialog für Lithium aus Sachsen-Anhalt

Ein offener, kontinuierlicher Dialog mit relevanten Akteurinnen und Akteuren ist ein zentraler Bestandteil der Projektentwicklung des Altmark Lithium-Projekts. Wir wollen eine heimische Lithium-Produktion in Sachsen-Anhalt ermöglichen – verantwortungsvoll, effizient und im Austausch mit der Region. Unser Anspruch: einen nachhaltigen Mehrwert für Region, Wirtschaft und Gesellschaft schaffen.

Im Mittelpunkt steht der regelmäßige Austausch mit Kommunen, Behörden, Landnutzenden sowie Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Wir wollen Chancen und Potenziale frühzeitig aufzeigen. Da sich das Projekt aktuell in einer frühen Phase befindet, setzen wir auf klare Information und verlässliche Kommunikation – als Grundlage für die nächsten Projektschritte.

Ihr Kontakt für Rückfragen

Maximilian Zindel

Unternehmenskommunikation

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