Erdölaufsuchung in Schwegenheim

Feb 21, 2019

Start » News » Erdölaufsuchung in Schwegenheim

Das Konsortium aus Neptune Energy Deutschland GmbH (Lingen) und Palatina GeoCon GmbH & Co. KG (Speyer) kann in den nächsten Wochen mit den vorbereitenden Arbeiten auf einer Ackerfläche zwischen Schwegenheim und Harthausen beginnen. Seit der Entdeckung eines Erdölvorkommens bei Speyer durch das Konsortium haben weitere umfangreiche geologische wie geophysikalische Untersuchungen im Umfeld erste Anzeichen für ein mögliches Erdölvorkommen auch bei Schwegenheim geliefert. Diesen Hinweisen möchte das Konsortium mit der Erkundungsbohrung Schwegenheim 1 nachgehen. Nur mit Hilfe einer solchen Bohrung kann abschließend festgestellt werden, ob sich in der identifizierten geologischen Struktur in ca. 2.600 Metern Tiefe Erdöl befindet und ob dieses wirtschaftlich förderbar ist.

Bereits 2016 hatte das Konsortium die für das Vorhaben erforderlichen Anträge und Unterlagen beim LGB eingereicht. Die Behörde hat unter Einbeziehung unterschiedlicher weiterer Fachbehörden sowie der Verbands- und Ortsgemeinde im Jahr 2018 den Hauptbetriebsplan zugelassen. Die Zulassung eines Sonderbetriebsplanes für den Bohrplatzbau folgte im Februar 2019. Das Konsortium hat die Ortsgemeinde Schwegenheim und die örtliche Bevölkerung bereits im April 2017 umfangreich über das bevorstehende Projekt informiert.

Dem Schutz der Umwelt kommt bei der Projektumsetzung eine große Bedeutung zu. Bei der Planung wurden nicht nur artenschutzrechtliche und landschaftspflegerische Aspekte vorrangig betrachtet, sondern bereits ein Grundwasser-Monitoring über drei Messstellen rund um den geplanten Bohrplatz eingerichtet. Erste mit Experten festgelegte naturschutzfachliche Maßnahmen wurden schon umgesetzt.

Der weitere Zeitplan sieht nun den Beginn der Errichtung des Bohrplatzes nördlich der Bundesstraße 9 und östlich der L 537 zwischen Schwegenheim und Harthausen vor. Es handelt sich dabei um eine versiegelte Betonfläche, so dass jegliche Verunreinigungen des Untergrundes sicher ausgeschlossen werden können. In einem zweiten Schritt wird nach Zulassung des Sonderbetriebsplanes Bohren Mitte 2019 eine Tiefbohranlage für die Dauer von ungefähr drei Monaten auf diesem Platz aufgebaut werden. Zielhorizont im Untergrund ist der Buntsandstein in einer vertikalen Tiefe von zirka 2.600 Metern. Beim Bohren wird modernste Technik zum Einsatz kommen. Hierbei setzen die beteiligten Unternehmen auf die Vorteile der Bohrung mit abgelenktem Bohrpfad. Mit diesem Verfahren können Bohrungen im tiefen Untergrund über mehrere hundert Meter abgelenkt werden, so dass die erdölführenden Strukturen auch von nicht direkt über ihnen liegenden Bohrplätzen zu erreichen sind.

Erst nach dem Ergebnis der Explorationsbohrung kann bewertet werden, ob tatsächlich Erdöl in der Region südwestlich von Speyer wirtschaftlich zu gewinnen ist.