Rückbau Fronhofen

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Unser Projekt

Seit mehr als 130 Jahren fördert Neptune Energy Erdöl und Erdgas in Deutschland. So auch von 1965 bis 1997 im Raum Fronhofen-Illmensee im Kreis Ravensburg. Nach vielen Jahren der Förderung entschied Neptune Energy Ende der 90er Jahre die Bohrungen vor Ort zu beenden. Das Feld galt als ausgefördert. Seitdem ruhen die Anlagen unter stetiger Kontrolle. Ab Januar 2024 bauen wir nun die 13 vorhanden Förderplätze sowie bestehende Leitungen und Zuwegungen zurück und zu rekultivieren die Flächen.

Was bedeutet Rückbau?

Neptune Energy ist im gesamten Prozess der Erdöl- und Erdgasförderung aktiv. Von der Aufsuchung bis zum Rückbau. Der Rückbau stellt dabei den letzten Schritt im Lebenszyklus der Förderung dar. Wir sind für die vollständige Wiedernutzbarmachung der ehemals durch den Bergbau beanspruchten Grundstücksflächen verantwortlich. Nach Abschluss der Arbeiten geben wir sie zur Nachnutzung frei. Damit endet dann die Bergaufsicht.

Zahlen, Daten, Fakten zum Projekt

Start der Arbeiten: Januar 2024
Projektende: Ende 2025
Anzahl der zurückzubauenenden Plätze: 13
Betroffene Gemeinden: Wilhelmsdorf, Fronreute, Fleischwangen, Guggenhausen, Ebenweiler, Altshausen und Wolpertswende
Gebiet: 5 km x 15 km im Landkreis Ravensburg

Wie wird eine Bohrung sicher verfüllt?

Wie wird eine Bohrung sicher verfüllt? Unsere Fachleute nutzen für die Verfüllung eine spezielle Winde. Diese zieht zuerst die alten Förderrohe und füllt dann in das Bohrloch Tiefbohrzement ein. Zusätzliche mechanische Abschlüsse sichern dann das Bohrloch. Den Abschluss bildet eine dicke Betondecke unterhalb der Rasenkante. Die Lagerstätte ist somit sicher verschlossen.
Im Anschluss bauen wir die Förder- und Aufbereitungsanlagen ab und tragen die aufgebrachten versiegelten Flächen ab. das Grundstück wird anschließend mit Mutterboden aufgefüllt und je nach Bedarf rekultiviert. Die Rekultivierung erfolgt in Absprache mit dem Eigentümer oder der Eigentümerin und kann ganz unterschiedlich aussehen: Landwirtschaftlich- oder forstwirtschaftlich zum Beispiel.

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Dieses Video zeigt anschaulich, wie eine Bohrung von uns sicher verfüllt wird. 

Sicherheit und Umweltschutz haben Priorität

Alle Arbeiten stehen unter Aufsicht des Landesamtes für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB) des Regierungspräsidiums Freiburg. Diese und andere Fachbehörden achten darauf, dass die in Deutschland geltenden Sicherheits- und Umweltschutzstandards eingehalten werden. Beim zuständigen LGRB haben wir auch unsere Antragsunterlagen, den sogenannten Abschlussbetriebsplan, zur Genehmigung eingereicht. Die Behörde bindet im Genehmigungsverfahren alle Träger öffentlicher Belange sowie betroffene Gemeinden ein.

Unsere Baustelle: Sie wandert

Insgesamt bauen wir hier 13 Förderplätze in der Region zurück. Das dauert seine Zeit. Die Verfüllung pro Bohrung beträgt zwar nur knapp vier Wochen, doch bis alle Flächen zur Nachnutzung bereit stehen, brauchen wir insgesamt fast zwei Jahre. Wir arbeiten dabei mit dem Prinzip einer Wanderbaustelle, der Rhythmus dem wir bei den Arbeiten folgen ist immer derselbe:

  1. Platzerweiterung
  2. Aufbau der Winde zur Verfüllung
  3. Verfüllung
  4. Abbau der Winde
  5. Platzrückbau
  6. Rekultivierung

Zeitweise kommt es während der Arbeiten tagsüber zu Baulärm sowie einem erhöhten Lastkraftwagen- und Autoverkehr in der direkten Umgebung der Bohrplätze. Dafür bitten wir um Verständnis. Um die Menschen vor Ort möglichst wenig zu beeinträchtigen, achten wir auf die Einhaltung aller Immissionsrichtwerte und verwenden ausschließlich Anlagen, die dem aktuellen Stand der Technik entsprechen. Auch Brut- und Setzzeiten beachten wir selbstverständlich bei unseren Tätigkeiten.

Nachnutzung der Bohrungen und Plätze?

Neptune greift auf eine langjährige Erfahrung im Umgang mit Tiefbohrungen zurück, so auch insbesondere im ehemaligen Förderfeld Fronhofen. Dieses Wissen wurde auch umfangreich in eine Betrachtung der Bohrungen im Raum Ravensburg und der Frage, ob eine geothermische Nachnutzung möglich ist, eingebracht und bewertet. Das Ergebnis dieser Betrachtung ist, dass die Bohrungen im Raum Ravensburg für eine geothermische Nachnutzung aus vielerlei Gründen nicht in Betracht kommen. Da Neptune Energy der Bergaufsicht unterliegt, ist es daher die Aufgabe die Entlassung aus der Bergaufsicht zu erwirken. Dies kann nur durch einen vollständigen Rückbau und eine Wiedernutzbarmachung erfolgen, weshalb die dafür erforderlichen Maßnahmen aktuell umgesetzt werden.

Gründe, weshalb eine geothermische Nachnutzung nicht möglich ist ergeben sich unter anderem aus:
– dem Alter der Bohrungen;
– dem Zielhorizont der Bohrungen;
– der erwartbaren Wärmeleistung;
– der technischen Ausstattung der Bohrung selbst;
– der fehlenden Berechtigung zur Nutzung von Geothermie;
– dem Nichtvorhandesein eines bergbaulichen Unternehmens, welcher die gesetzlichen Anforderungen erfüllt, und damit die Bohrungen überhaupt übernehmen könnte

Insbesondere die vorstehenden Ergebnisse/Tatsachen haben damit eine Nachnutzung unmöglich gemacht und wurden bereits umfangreich mit den interessierten Vereinigungen erörtert.

Kommunikation und ein gutes Miteinander sind uns wichtig

Eine gute Nachbarschaft und Zusammenarbeit liegen uns am Herzen. Bereits im Vorfeld zu unseren Arbeiten sprechen unsere Kolleginnen und Kollegen nicht nur mit den Menschen, die vor Ort Flächen pachten und wohnen, sondern informierten auch die betroffenen Gemeinden, sowie genehmigende Behörden in einem Informationsgespräch. Besteht weiteres Interesse, gerne auch von Schulen und Personen aus der Nachbarschaft, freuen wir uns über Anfragen und berichten gerne genau über das Rückbauprojekt.

Sie haben Fragen?

Wir antworten gerne!

Sie haben Fragen zu Landangelegenheiten, Pacht und Entschädigung? Wenden Sie sich an:
_____ Günter Lügering, Landangelegenheiten

Sie möchten unsere Arbeiten genauer vor Ort besichtigen, haben Fragen oder sind Journalist? Silke Bender freut sich von Ihnen zu hören.
_____ Silke Bender, Unternehmenskommunikation

Sie sind Auftragnehmer, haben Fachfragen oder Anregungen zum Projekt? Unsere Projektleiterin kennt die Antwort auf Ihre Fragen.
_____ Mariana Kohn, Projektleitung