Neubohrung in Ringe

Zukunftssicherung: Erdölfeld im Landkreis Grafschaft Bentheim

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Unser Projekt

Die Bohrung Ringe H1 haben Fachleute im Winter 2023/2024 auf einem Bohrplatz an der Emslandstraße in der Gemeinde Ringe niedergebracht. Mit Hilfe dieses Projektes planen wir, die Erdölproduktion im Feld Ringe zu verbessern. Auf demselben Bohrplatz hat unser Team ebenfalls die stillgelegte Bohrung Adorf Z6 verfüllt.

Unser Bohrplatz

Das Unternehmen Jan Kwade & Sohn aus Ringe hat für uns einen modernen Bohrplatz an der Emslandstraße errichtet. Dafür haben die Fachleute den bestehenden Betriebsplatz der stillgelegten und bereits teilverfüllten Bohrung Adorf Z6 ausgebaut. Indem wir diese Infrastruktur nutzen, halten wir unsere Eingriffe in die Landschaft und Natur so gering wie möglich. Die existierende Fläche hat das Team um 1.800 Quadratmeter auf rund 4.600 Quadratmeter vergrößert. Die Gesamtfläche entspricht damit etwa der Größe eines Fußballfeldes. Davon ist die eine Hälfte vollversiegelt und die andere Hälfte mit Schotter teilversiegelt. Der innere, versiegelte Bereich des Bohrplatzes umschließt den Bohrkeller der Bohrung und das Bohrturmfundament aus Stahlbeton. Unser Bohrplatz ist mit einem Entwässerungssystem ausgestattet. Dadurch können keine Flüssigkeiten in das Erdreich gelangen.

Unser Leistungssystem

Auch die Anpassung und Modernisierung unseres Leitungssystems steht auf
dem Programm unserer Fachleute. Dazu gehört die Erneuerung einer sechs Kilometer langen, unterirdischen Transportleitung. Diese führt zum zukünftigen Betriebsplatz der Bohrung Ringe H1. Die Bauarbeiten erfolgen im sogenannten Relining-Verfahren. Das heißt: Mitarbeiter:innen ziehen die neue Rohrleitung in eine bereits bestehende Rohrleitung ein, um diese zukunftssicher betreiben zu können. Hierfür sind nur einzelne Baugruben, aber keine größeren Leitungsgräben notwendig. Außerdem installiert das Team vor Ort mit der Leitung ein automatisches Überwachungssystem nach dem neuesten Stand der Technik.

Unsere Bohrung

Unsere Fachleute haben den Bentheimer Sandstein im Winter 2023/2024 erfolgreich erbohrt. Die Bohrung Ringe H1 verläuft im Untergrund innerhalb einer Kurve und hat eine Gesamtlänge von 2225 Metern. Zuvor hatte das Team vor Ort die Bohrung in einer Tiefe von 1.380 Metern ablenkt. Das Bohrloch haben Expert:innen durch ein System aus mehreren Stahlrohren mehrfach gegenüber dem Grundwasser abgesichert sowie Absperrvorrichtungen und Drucküberwachungen installiert. Sowohl der Außenraum des Bohrlochs als auch die Räume zwischen den Stahlrohren sind nach oben mit Spezialzement verfüllt. Grundsätzlich bringen die Mitarbeiter:innen immer mehrere voneinander unabhängige Barrieren in das Bohrloch ein.

Unsere Testarbeiten 

Als nächster Arbeitsschritt steht die Testförderung bei der Ringe H1 auf dem Programm. Dazu errichten Mitarbeiter:innen im zweiten Quartal 2024 eine kleine Testanlage. Unser Ziel ist es, die geologischen Ergebnisse, die wir während der Bohrarbeiten erlangt haben, weiter zu bewerten – insbesondere da unsere Fachleute bei den ersten Messungen deutliche Ölanzeichen festgestellt haben. Auf Basis dieser Erkenntnisse prüfen wir, ob sich die Bohrung auch zur wirtschaftlichen Förderung von Erdöl eignet. Dazu beobachten unsere Geologen und Lagerstätteningenieure zum Beispiel wie die Förderraten und Druckverhältnisse bei der Bohrung aussehen. Ursprünglich hatten unsere Fachleute vor Ort eine Hilfsbohrung zur Druckerhaltung in der Lagerstätte vorgesehen.
Das Nassöl, welches wir während des Tests fördern, transportiert unser Produktionsbetrieb zur Aufbereitung zu unserem Betriebsplatz Scheerhorn. Erst nach Abschluss dieser längerfristigen Testförderung, können unsere Expert:innen über das weitere Vorgehen entscheiden.

Unsere Baustelle

Die Testförderung verläuft weitestgehend geräuscharm. Bei einigen Arbeitsschritten ist LKW-Verkehr in der direkten Umgebung des Betriebsplatzes zu erwarten. Dafür bitten wir um Verständnis. Um die Menschen vor Ort möglichst wenig zu beeinträchtigen, achten wir auf die Einhaltung aller Immissionsrichtwerte und verwenden ausschließlich Anlagen nach dem aktuellen Stand der Technik.

Sicherheit und Umweltschutz haben Priorität

Alle Arbeiten stehen unter Aufsicht des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG). Diese und andere Fachbehörden achten darauf, dass die in Deutschland geltenden Sicherheits- und Umweltschutzstandards eingehalten werden. Externe Gutachter haben unter anderem alle Belange des Naturschutzes betrachtet, zum Beispiel innerhalb einer Umweltverträglichkeitsvorprüfung. Auch die Gegebenheiten unter Tage wurden durch geomechanische Studien und lagerstättentechnische sowie geologische Beurteilungen geprüft. Die Qualität der Bohrung belegen wir zusätzlich durch eine externe Sachverständigenprüfung.

Unser Zeitplan

Q1: Kurzzeitiger Aufbau einer Winde zur Vorbereitung der Testarbeiten

Q2: Fertigstellung Leitungsarbeiten 

Erstes Halbjahr 2024: Aufbau Testanlage und Testförderung