Lithiumgewinnung Altmark

Versorgungssicherheit für Zukunftstechnologien

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Das Projekt im Überblick

Im April 2024 haben wir vom zuständigen Landesamt für Geologie und Bergbau Sachsen-Anhalt die bergrechtliche Bewilligung zur Gewinnung von Lithium in der Altmark erhalten. Die jetzt erteilte Genehmigung bezieht sich auf ein Gebiet, das zu großen Teilen deckungsgleich mit dem bereits erschlossenen Erdgasfeld Altmark ist. Vor Ort konnten wir im Rahmen der Erdgasförderung in den vergangenen Jahrzehnten viele Erkenntnisse sammeln. Dieses Wissen über den Untergrund wollen wir in Zukunft für die Produktion von Lithium einsetzen. So leisten unsere Fachleute einen Beitrag für die zur Ermöglichung der Energiewende. Wir planen, noch im Jahr 2024 in die nächste Projektphase einzusteigen und erste Pilotanlagen für die Lithiumgewinnung aus dem altmärkischen Thermalwasser zu errichten. Die notwendigen Genehmigungen des zuständigen Landesamtes stehen noch aus. 

Lithium als Ermöglicher der Elektromobilität

Lithium ist ein Rohstoff, der für viele Produkte des Alltags unverzichtbar ist. Mit der Produktion in Deutschland leisten wir einen wichtigen Beitrag für unsere Unabhängigkeit von Importen. Lithium ist ein Anfang des 19. Jahrhunderts entdecktes Leichtmetall, dem als Grundstoff von Lithium-Ionen-Akkumulatoren eine Schlüsselrolle bei der Elektromobilität zukommt. Laut Berechnungen der Internationalen Energieagentur lag der Anteil der Elektrofahrzeuge, die mit diesen Akkus ausgerüstet sind, im Jahr 2023 weltweit schon bei 18 Prozent. Aber auch Smartphones, Laptops oder Elektrowerkzeuge nutzen diese Form der Stromversorgung.

Das Förderverfahren

Derzeit gehören Australien, Chile und China zu den größten Lithium-Produzenten weltweit. Dabei wird der Rohstoff häufig im offenen Tagebau oder aus Salzwasser gewonnen. In der Altmark planen wir die Gewinnung aus Thermalwasser mit hohen Lithiumgehalten. Dabei handelt es sich um ein äußerst umweltschonendes Verfahren. Außerdem gelten bei der Förderung die im internationalen Vergleich hohen deutschen Sicherheits- und Umweltstandards. Über Förderbohrungen soll das Tiefenwasser an die Oberfläche gebracht werden. Dort erfolgt in speziellen Aufbereitungsanlagen die Extraktion des Lithiums aus dem Wasser. Auch die im Tiefenwasser mitgeförderte Erdwärme kann regional verwendet werden, um Haushalte oder Industriebetriebe mit Wärme zu versorgen. Unsere Fachleute führen gegenwärtig Gespräche mit potenziellen Technologiepartnern, die mit ihren Anlagen eine Extrahierung des Lithiums aus dem altmärkischen Thermalwasser ermöglichen können. Die geplanten Pilotversuche werden dann zeigen, in welcher Form eine spätere Langzeitförderung umzusetzen ist.

Lithiumförderung in Deutschland passt zu Rohstoffstrategien

Das Vorhaben entspricht den Zielen der aktuellen Rohstoffstrategie der Bundesregierung, die eine Stärkung der heimischen Rohstoffsicherung- und Gewinnung betont. „Eine sichere, nachhaltige und verantwortungsvolle Rohstoffversorgung ist von großer Bedeutung für Deutschland als Industrie- und Exportstandort. Am Beispiel der Elektromobilität zeigen sich derzeit ganz besonders die rohstoffbezogenen Herausforderungen“, heißt es in dem 2020 vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz vorgelegten Strategiepapier. Auch die Europäische Union hat sich in ihrem Critical Raw Material Act aus dem Jahr 2023 zum Ziel gesetzt, die Versorgungssicherheit bei Rohstoffen, die für Zukunftstechnologien essentiell sind, sicherzustellen.