Neptune Energy kündigt nächsten Schritt bei Sanierung der Bohrschlammgrube Victorbur an

Apr 12, 2021

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Südbrookmerland/Großheide. Das Erdöl und Erdgas fördernde Unternehmen Neptune Energy als Betreiber der Bohrschlammgrube Victorbur hat heute angekündigt, zwei weitere Becken auf dem Gelände am Königskeil vollständig zu räumen.

„Die Ergebnisse von Beprobungen in zwei Becken der Deponie haben auffällige Werte gezeigt. Als Konsequenz daraus werden wir die betroffenen Teile komplett sanieren. Darüber haben wir auch das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie als unsere Aufsichtsbehörde informiert. Wir kommen damit unserer Verantwortung als Bergbauunternehmer nach und setzen ein deutliches Zeichen für die Sicherheit der Umwelt und des Grundwassers“, erklärt Dr. Andreas Scheck, Geschäftsführer von Neptune Energy in Deutschland.

Die seit 2006 stillgelegte Bohrschlammgrube Victorbur befindet sich seit einigen Jahren in der bergrechtlichen Nachsorgephase. In dieser Zeit muss der Betreiber durch ein regelmäßiges Monitoring nachweisen, dass Beeinträchtigungen für die Umwelt auszuschließen sind. Seit 1990 sind am Königskeil mehrere Grundwassermessstellen installiert worden. Im Laufe der Zeit wurde der Untersuchungsumfang und auch das Messnetz stetig erweitert. Auffällig waren zuletzt erhöhte Salzgehalte und sporadisch messbare erhöhte Gehalte an polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK). Um der Ursache nachzugehen, verständigte sich das Unternehmen mit dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) und anderen Fachbehörden auf die Umsetzung eines Maßnahmenplanes.

Teil dieses Planes war die genauere Beprobung zweier Becken auf dem Deponiegelände. Beide Becken stammen aus der Anfangszeit des Deponiebetriebes, der 1963 von der damaligen Preußischen Bergwerks- und Hütten-Aktiengesellschaft aufgenommen wurde. Entsprechend des damaligen Standes der Technik ist zwar von einer Selbstabdichtung der Becken durch die eingelagerte Tonspülung auszugehen, eine Folienauskleidung der Gruben ist aber ebenso wie eine Oberflächenabdeckung seinerzeit nicht vorgenommen worden.

In beiden Becken wurden bei den aktuellen Untersuchungen erhöhte Werte an Chlorid und an organischen Parametern wie PAK, MKW und BTEX nachgewiesen. Neptune Energy hat unverzüglich nach Bekanntwerden der Ergebnisse das LBEG darüber in Kenntnis gesetzt und die vollständige Räumung beider Becken angekündigt. Als nächster Schritt muss das zur Umsetzung der geplanten Maßnahmen notwendige bergrechtliche Betriebsplanverfahren eingeleitet werden. Neptune Energy wird dabei sowohl eng mit der Bergbehörde als auch mit anderen Fachbehörden zusammenarbeiten.

In der Bohrschlammgrube Victorbur wurden im Zeitraum von 1963 bis 2006 insgesamt über 43.000 Kubikmeter an Rückständen aus der Erdöl- und Erdgasförderung eingelagert. In diese zentrale Sammelgrube wurden nicht wiederverwertbare Bohrspülungen und im Bohrprozess anfallende Gesteinspartikel eingeliefert. Heute wird auf eine Einlagerung in obertägigen Gruben verzichtet. Anfallender Bohrschlamm wird fachgerecht verwertet oder durch zertifizierte Unternehmen entsorgt. Das Grubensystem Victorbur besteht aus sieben Einzelbecken, von denen bereits zwei, zuletzt im Jahr 2015, geräumt wurden und zwei weitere mit einer qualifizierten Oberflächenabdichtung versehen worden sind. Teile des Geländes sind bereits rekultiviert und bilden ein Flachwasserbiotop.

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