Neptune Energy beginnt erste Arbeiten zum Rückbau im Landkreis Ravensburg

Feb 9, 2024

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Landkreis Ravensburg. Neptune Energy startet mit Arbeiten für den Rückbau sowie der Renaturierung von insgesamt 14 ehemaligen Erdöl- und Erdgasbohrungen im Landkreis Ravensburg. Die Bohrungen liegen verteilt auf einer Fläche von knapp 5 mal 15 Kilometern und in insgesamt sieben verschiedenen Gemeinden. Neptune Energy plant für das Gesamtprojekt eine Dauer von rund zwei Jahren.  

Ab dem 12. Februar führt das Projektteam erste vorbereitende Arbeiten für den Rückbau der ehemaligen Erdöl- und Erdgasbohrungen sowie deren Plätzen durch. Unter anderem müssen die alten Förderplätze für die Verfüllung hergerichtet und teilweise temporär erweitert werden. Ebenfalls betroffen sind die jeweiligen Zuwegungen. Diese bessert Neptune Energy für den Baustellenverkehr in Teilen aus und wird sie nach Beendigung des Projektes wieder herstellen oder zurückbauen.   

Das Team beginnt in einem ersten Schritt mit dem Freischnitt der Plätze, wozu auch vereinzelte Baumfällarbeiten nötig sind. Im Anschluss erfolgt der temporäre Ausbau der Plätze. Erst im Sommer starten die Verfüllungsarbeiten mit einer speziellen Winde, dem folgt die Rekultivierung der bergbaulich genutzten Flächen, sowie die Entlassung aus der Bergaufsicht.  

Bei den Arbeiten handelt es sich um routinemäßige Rückbauarbeiten, die unter behördlicher Aufsicht durch das Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau in Freiburg als zuständige Aufsichts- und Genehmigungsbehörde stehen. 

Zum Hintergrund 

Seit mehr als 130 Jahren fördert Neptune Energy Erdöl und Erdgas in Deutschland. So auch von 1965 bis 1997 im Raum Fronhofen-Illmensee im Kreis Ravensburg. Nachdem das Feld bis zu seiner Schließung rund 280.000 m³ Erdöl und 920 Millionen m³ Erdgas produzierte, galt es Ende der 90er Jahre als ausgefördert. Der Letzte Abschnitt im Lebenszyklus der Erdöl- und Erdgasförderung steht jetzt an: Der Weg zurück zur Natur – der Rückbau.  

Geplant und umgesetzt wird das Großprojekt bei Neptune Energy von Projektleiterin Mariana Kohn. „Ich freue mich sehr, dass wir nach fast zwei Jahren Planung in die Umsetzung des Projekts starten werden“, äußert sich Kohn und ergänzt: „Ein Projekt dieser Größe und Historie bringt einiges an Herausforderungen mit sich. Mir ist besonders die Kommunikation mit den Anwohnenden vor Ort wichtig.“ Daher hat Neptune Energy bereits im Vorfeld den Dialog mit Eigentümerinnen und Eigentümern sowie Behörden gesucht. „Unser Ziel ist es, innerhalb der nächsten zwei Jahre die Bohrungen sicher zu verfüllen und die beanspruchten Flächen zu rekultivieren“, erklärt Kohn. Zu diesem Zweck wird Neptune Energy gemeinsam mit seinen Konsortialpartnern einen zweistelligen Millionenbetrag investieren. Die gesamten Arbeiten folgen dabei in den nächsten zwei Jahren dem Prinzip einer Wanderbaustelle. Kohn beschreibt dies so: „Wir haben die Arbeiten so koordiniert, dass sie bestmöglich ineinandergreifen. Wie bei einem Uhrwerk greift ein Zahnrad in das nächste.“ Der Rhythmus, dem die Arbeiten folgen, ist dabei immer derselbe: Platzerweiterung, Aufbau der Winde, sichere Verfüllung, Abbau der Winde, Platzrückbau und Rekultivierung. „Dies ist einerseits technisch notwendig, führt aber auch dazu, dass wir nur kurze Zeit mit der Winde an einem Ort präsent sein werden“, konkretisiert Kohn. Die Winde wird daher pro Förderplatz nur vier Wochen vor Ort sein. Auch der Baustellenverkehr wird dadurch entlastet. „Wir rechnen lediglich für den Auf- und Abbau der Winde mit größerem Baustellenverkehr im Umfeld der einzelnen Plätze.  

Am Ende des Projekts wird das Team fast 45 Kilometer Rohrleitungen ausgebaut haben und 13 Förderplätze an die Eigentümer zurückgeben. „Ein Rückbauprojekt dieser Größe ist ein klares Bekenntnis von Neptune Energy, dass wir unsere Verantwortung gegenüber der Natur und der Gesellschaft wahrnehmen. Zur Förderung von Rohstoffen gehört dieser letzte Schritt im Lebenszyklus selbstverständlich mit dazu“, verdeutlicht Kohn die Wichtigkeit der anstehenden Arbeiten. 

Weitere Informationen zum Projekt gibt es auf der Projektwebseite: Rückbau Fronhofen – Neptune Energy Deutschland