Neptune Energy investiert in Rückbau
Große Verfüllungs-Kampagne für Bohrungen in der Grafschaft Bentheim startet im Mai
Meppen. 29 Ölbohrungen, elf Gasbohrungen, 46 Betriebsplätze, über 20 Millionen Euro Investitionsvolumen – das Energieunternehmen Neptune Energy, mit lokaler Produktionszentrale in Meppen, setzt in den Jahren 2024 und 2025 große Rückbaukampagnen im Landkreis Grafschaft Bentheim und im Emsland um. „Zum Lebenszyklus der Erdöl- und Erdgasförderung gehört auch das Aufräumen dazu. Am Ende bleiben an den Standorten nur noch Felder und Natur übrig“, berichtet Christian Brünink, Neptune Energy-Projektleiter Rückbau im Westen Niedersachsen.
Sichtbar werden die Arbeiten vor allem ab Ende Mai. Fachleute werden mit Hilfe einer rund 35 Meter hohen Bohranlage der Firma MB Well Service die rund 1.700 Meter tiefe Gasbohrung „Bentheim 15“ an der Helpers Höhe in Bad Bentheim verfüllen. „Wir arbeiten nach dem Prinzip einer Wanderbaustelle. Das Team baut die Anlage an einem Standort auf, verfüllt die Bohrung, baut die Anlage ab und startet dann genauso wieder bei der nächsten Bohrung. Wir sind jeweils rund vier Wochen an einem Ort“, erklärt Brünink.
Ablauf einer Verfüllung
An jedem Standort ziehen Fachleute zuerst die alten Förderrohre aus dem Bohrloch. Im Anschluss verfüllen sie die Bohrlöcher dauerhaft mit Tiefbohrzement. Zusätzliche mechanische Abschlüsse sichern das Bohrloch ebenfalls ab. Den Abschluss bildet eine dicke Betondecke mindestens 1,5 Meter unterhalb der Ackersohle. Mit diesen Maßnahmen verfüllt das Rückbau-Team in den nächsten Monaten auch Erdgasbohrungen in den Gemeinden Wilsum, Getelo und Itterbeck.
Die durchschnittlich 1.200 Meter tiefen Ölbohrungen verfüllt ein zweites Team aus Neptune Energy-Mitarbeitern fortlaufend mit einer kleineren, hauseigenen Winde mit einem ähnlichen Verfahren. Später erfolgt noch der Rückbau aller dazugehörigen Betriebsplätze und Leitungen sowie die Rekultivierung der Flächen.
Sicherheit und Umweltschutz haben Priorität
Alle Arbeiten stehen unter Aufsicht des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG). Diese und andere Fachbehörden achten darauf, dass die in Deutschland geltenden Sicherheits- und Umweltschutzstandards eingehalten werden. Teilweise kommt es während der Arbeiten zu Baulärm sowie einem erhöhten Lastkraftwagen- und Autoverkehr in der direkten Umgebung der Bohrplätze. „Dafür bitten wir um Verständnis. Um die Menschen vor Ort möglichst wenig zu beeinträchtigen, achten wir auf die Einhaltung aller Immissionsrichtwerte und verwenden ausschließlich Anlagen nach dem aktuellen Stand der Technik“, berichtet Brünink.
Ein Projekt nach dem anderen
Brünink plant zusammen mit seinem Projektteam, auch in Zukunft jedes Jahr mehrere Bohrungen im Emsland und der Grafschaft Bentheim zu verfüllen. Neben den Rückbaumaßnahmen sehen Unternehmensvertreter jedoch auch viel Zukunftspotenzial in der Region. „In der Grafschaft Bentheim befinden sich zum Beispiel im Feld Adorf Karbon in Hoogstede und Georgsdorf unsere mit Abstand wichtigsten Bohrungen in ganz Deutschland“, berichtet Neptune Energy-Geschäftsführer Andreas Scheck. Außerdem hat das Unternehmen an vielen Standorten in den vergangenen Jahren in die Modernisierung von Anlagen und Leitungen investiert.