„Vorzeigeprojekt“ in Kürze abgeschlossen: Neptune Energy beendet Sanierung der Bohrschlammgrube Rühlermoor

Jun 1, 2021

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Meppen. Ein frischer Acker inmitten von Feldern, ein paar Schotterwege am Waldrand – das Grundstück am Kreisforst in Meppen-Rühle wird in Kürze unspektakulär aussehen. Dass hier bis vor kurzem noch eine Großbaustelle existiert hat, ist nicht zu erkennen. Der Erdöl- und Erdgasförderer Neptune Energy wird voraussichtlich im Juni die Rückbau- und Rekultivierungsarbeiten an der ehemaligen rund sechs Hektar großen Bohrschlammgrube Rühlermoor offiziell beenden. Bis dahin haben Fachunternehmen mehr als 85.000 Tonnen Material ausgebaut und entsorgt, die vorhandene Infrastruktur vollständig zurückgebaut und die Fläche im Anschluss für die landwirtschaftliche Nachnutzung und Aufforstung wiederhergerichtet.
Das Investitionsvolumen für das Projekt lag bei über zehn Millionen Euro und wurde von den beteiligten Partnern Neptune Energy und BEB gemeinsam aufgebracht.

Dr. Andreas Scheck, Geschäftsführer von Neptune Energy in Deutschland, berichtet: „Wir haben im Laufe der Zeit sehr viel Expertise im Rückbau gewonnen. Neptune Energy arbeitet mit viel Energie daran, aufzuräumen und Altlasten aus der Erdöl- und Erdgasindustrie verantwortungsvoll zu beseitigen“, und ergänzt: „Besonders dankbar bin ich für den qualifizierten, fachlichen Beitrag der Stadt Meppen sowie des Landkreises Emsland und vor allem der zuständigen niedersächsischen Landesbehörden.“
Beteiligt waren hier, neben dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) als Aufsichtsbehörde und dem Gewerbeaufsichtsamt in Hildesheim, insbesondere die Niedersächsische Gesellschaft zur Endablagerung von Sonderabfall (NGS).

Die NGS hat vor allem die Genehmigungsverfahren zur professionellen Entsorgung der Rückstände aus der Bohrschlammgrube begleitet – sowohl zum Transport in geeignete Entsorgungsanlagen in Deutschland als auch zur thermischen Behandlung in die Niederlande. Im Nachbarland haben Experten große Teile des Materials dieser Vorbehandlung unterzogen. So haben die Fachleute sichergestellt, dass die vorhandenen Kohlenwasserstoffe in den Bohrspülungsrückständen wirkungsvoll zerstört und dem Umweltkreislauf entzogen wurden.
In diesem Zusammenhang hat Neptune Energy immer fachliche Unterstützung seitens der niedersächsischen Behörden erhalten. Auch Niedersachsens Umwelt-Staatssekretär Frank Doods zeigt sich zufrieden: „Der erfolgreiche Rückbau der Bohrschlammgrube Rühlermoor ist ein Vorzeigeprojekt bei der Beseitigung historischer Altlasten. Als Land Niedersachsen konnten wir unseren Beitrag zur Umsetzung leisten.“

Alles musste raus
In den vergangenen zwei Jahren sind zweitweise rund 30 LKWs täglich zum und vom Gelände in direkter Nähe der Hauptstraße in Meppen gefahren. Das Team vor Ort hat die Materialien für den Transport vorbereitet und entsprechend der Zuordnungskriterien auf geeignete Entsorgungsorte verteilt.

Im Anschluss an die vollständige Auskofferung verfüllte Neptune Energy die Gruben mit Sand und Mutterboden. Diese Arbeiten sind fast abgeschlossen. Fachunternehmen bauen ebenfalls alle Baustelleneinrichtungen zurück. Lediglich einige Grundwasserbrunnen werden bleiben. Mindestens zwei Jahre wird Neptune Energy noch das Grundwasser beproben und kontrollieren.

Die Historie des Standortes
Die Bohrschlammgrube Rühlermoor wurde 1971 errichtet und Anfang 2015 stillgelegt. Bis dahin wurden vor Ort vor allem Bohrrückstände, Bohrspülung sowie Tankschlämme und verunreinigte Böden und Flüssigkeiten eingelagert, die bei der Erdölförderung anfielen. Die Schlammgrube Rühlermoor bestand aus sechs vorwiegend mit Kunststoffdichtungsbahnen zum Untergrund abgedichteten Kammern, in denen die Rückstände verbracht wurden. Die Funktionsfähigkeit der Schlammgrubenabdichtung haben Fachleute durch ein regelmäßiges Grundwasser-Monitoring an rund 20 Messstellen kontrolliert.

Bohrschlammgruben entsprechen schon lange nicht mehr dem Stand der Technik. Heute werden die, bei Öl- und Gasbohrungen anfallenden, Bohrschlammrückstände nicht mehr in Schlammgruben verbracht, sondern von spezialisierten Unternehmen zur Wiederverwendung aufbereitet und die anfallenden Reste umweltgerecht entsorgt.

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Annika Richter
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