Zukunftssicherung im Erdölfeld Ringe – Verfüllung der stillgelegten Bohrung Adorf Z6 und Neubohrung Ringe H1
Ringe. Voraussichtlich ab dem 04. Oktober errichten Fachleute eine rund 50 Meter hohe Bohranlage auf einem Grundstück an der Emslandstraße in Ringe. Vor Ort verfüllt das Energieunternehmen Neptune Energy ab Mitte Oktober die, seit 2021 teilverfüllte, Bohrung Adorf Z6 sicher und vollständig. Im Winter 2023/2024 verschiebt die Bohrfirma die Anlage um circa zehn Meter, um die Neubohrung Ringe H1 abzuteufen. Dabei handelt es sich um eine sogenannte Einpressbohrung. Mit Hilfe dieses Projektes plant Neptune Energy, die Produktion der existierenden Förderbohrungen im Erdölfeld Ringe zu verbessern.
„Das Feld soll in Zukunft weiterhin einen Beitrag zur heimischen Versorgungssicherheit leisten“, berichtet Michael Funke, Neptune Energy-Produktionsleiter im Westen Deutschlands und ergänzt: „Die Ringe H1 ist für die Zukunftssicherung der gesamten Lagerstätte sehr wichtig.“ Denn bei der Erdölgewinnung wird das Lagerstättenwasser automatisch mit an die Oberfläche gefördert. Um den notwendigen Druck zur Produktion zu erhalten, ist es notwendig das salzhaltige Tiefenwasser mit Hilfe von Einpressbohrungen auch wieder zurück in die Lagerstätte zu führen. Die geplante Bohrung Ringe H1 verläuft im Untergrund wie eine Kurve – rund 2.150 Meter lang und 1.600 Meter tief.
Sicherheit und Umweltschutz im Fokus
Neptune Energy hat bereits vor einigen Monaten mit den Vorbereitungen für das Projekt begonnen. So hat das Unternehmen Jan Kwade & Sohn aus Ringe vor Ort einen modernen 4.600 Quadratmeter großen Bohrplatz errichtet. Dafür haben die Fachleute den bestehenden Betriebsplatz ausgebaut. „Indem wir diese Infrastruktur nutzen, halten wir unsere Eingriffe in die Landschaft und Natur so gering wie möglich“, erklärt Funke und ergänzt: „Auch bei den anstehenden Arbeiten haben Sicherheit und Umweltschutz natürlich oberste Priorität.“ Die Experten vor Ort dichten das Bohrloch durch ein System aus mehreren Stahlrohren mehrfach gegenüber dem Grundwasser ab und installieren Absperrvorrichtungen und Drucküberwachungen. Auch der Bohrplatz ist mit einem Entwässerungssystem ausgestattet. Dadurch können keine Flüssigkeiten in das Erdreich gelangen. Während der Bohrphase sind mehrere Personen rund um die Uhr vor Ort. „Zeitweise kommt es während der Arbeiten tagsüber zu Baulärm sowie einem hohen Lastkraftverkehr in der direkten Umgebung des Bohrplatzes. Dafür bitten wir bereits im Vorfeld um Verständnis“, sagt Funke. Nach abschließenden Testarbeiten soll die Ringe H1 im ersten Halbjahr 2024 in Betrieb gehen.
Modernisierung des Leitungssystems
Dafür hat Neptune Energy auch die Anpassung und Modernisierung einer sechs Kilometer langen, unterirdischen Transportleitung für Lagerstättenwasser geplant. Diese führt zum zukünftigen Betriebsplatz der Bohrung Ringe H1. Die Bauarbeiten erfolgen im sogenannten Relining-Verfahren. Das heißt: Das Team zieht die neue Rohrleitung in eine bereits bestehende Rohrleitung ein, um diese zukunftssicher betreiben zu können. Hierfür sind nur einzelne Baugruben, aber keine größeren Leitungsgräben notwendig. Außerdem installiert das Team vor Ort mit der Leitung ein automatisches Überwachungssystem nach dem neuesten Stand der Technik.
Hintergrund: Durch externe Sachverständige geprüft
Alle Arbeiten stehen unter Aufsicht des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG). Diese und andere Fachbehörden achten darauf, dass die in Deutschland geltenden Sicherheits- und Umweltschutzstandards eingehalten werden. Externe Gutachter haben unter anderem alle Belange des Naturschutzes betrachtet, zum Beispiel innerhalb einer Umweltverträglichkeitsvorprüfung. Auch die Gegebenheiten unter Tage wurden durch Studien geprüft. Die Qualität der Bohrung belegt Neptune Energy ebenfalls durch eine externe Sachverständigenprüfung.